Suche Sie sind auf der nach Ort, um volle E-Books ohne Download lesen? Lesen Sie hier Wieviel Geschichte braucht die Zukunft. Sie können auch lesen und neue und alte volle E-Books herunterladen. Genießen Sie und entspannen Sie, vollständige Wieviel Geschichte braucht die Zukunft Bücher online zu lesen. . KLICKEN SIE HIER, UM DIESES BUCH ZUM KOSTENLOSEN DOWNLOAD
Beschreibungen Wieviel Geschichte braucht die Zukunft kostenlos
Es mag ja noch als Aberwitz durchgehen, wenn sich Griechen auf das Erbe Alexanders berufen, um den Mazedoniern ein eigenständiges Existenzrecht abzusprechen, oder wenn Israelis zur Legitimation ihres Staates Moses bemühen. Spätestens aber, wenn sie sich im Konflikt mit den Palästinensern als Nachfahren Davids im Kampf gegen die Philister gerieren, oder wenn die Serben muslimische Kosovo-Albaner massakrieren, weil ihre Ahnen auf dem Amselfeld den Osmanen unterlagen, ist Schluss mit lustig. Die Warnung vor Geschichtsklitterung zum Zwecke nationaler Identitätsstiftung durchzieht seit jeher das Werk des britisch-jüdischen Historikers Eric Hobsbawm.
So auch On History (1997), eine Sammlung von Essays und Vorträgen aus drei Jahrzehnten, die als Quintessenz der Reflexionen des damals Achtzigjährigen über sich, seine Disziplin und seine Zunft gelesen werden kann. Sie liegt in Deutsch unter dem (zu Recht beanstandeten) Titel Wieviel Geschichte braucht die Zukunft nun auch als Paperback vor.
Der trotz mancher Ernüchterung nach wie vor bekennende Marxist erteilt indessen aber auch einer völlig unideologischen, rein narrativen Historiografie eine Absage und wendet sich entschieden gegen postmoderne Strömungen zum Geschichtsrelativismus. Ihnen setzt er die "materialistische Geschichtsauffassung" entgegen: "Was wir wissen möchten ist nicht nur das Was, sondern auch das Warum." Dank interdisziplinärer Aufgeschlossenheit, wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Orientierung sowie eines guten Quäntchens unscholastischer Parteilichkeit "ist und bleibt (sie) die Grundlage für jede angemessene Erforschung der Geschichte". Sie allein sei es, die die Human- und Geisteswissenschaften vorangebracht habe und aus dem Verständnis, wie aus der Vergangenheit die Gegenwart geworden ist, wenigstens ansatzweise Schlüsse auf einen Teil der Zukunft zulasse.
Obwohl nicht immer ganz taufrisch, künden die 21 Beiträge des Buches, die sich beileibe nicht nur an Historiker wenden, von wachem Intellekt und bemerkenswerter Hellsichtigkeit seines Autors. --Roland Detsch